If

Also Janet Jackson muss ja schon eine interessante Frau sein.

Your smooth and shiny
Feels so good against my lips sugar
I want you so bad I can
Taste your love right now baby

(aus "If" – auf YouTube)

Oder sowas hier... ("Any Time, Any Place" – YouTube):

I don't wanna stop just because
People walkin by are watchin us
I don't give a damn what they think
I want you now

Ja klar, auf ne schon ein bisschen krasse Art "interessant"... aber hey... :)

Erstellt: 3. 3. 2008, 23:37:45 (CET)
Tags: German Musik Janet Jackson If Lyrics Sex

urxvt, Vim und ttymouse=xterm2

Was hab ich mich gestern geärgert... rausgefunden dass man tatsächlich auch mit einem Vim auf der Konsole die Maus benutzen kann, und sogar nicht nur zum simplen Klicken (wie ich es schon von nano gewöhnt war), sondern auch zum Markieren, und Firlefanz wie das Mausrad geht auch. Die magische Einstellung dazu lautet :set ttymouse=xterm2 und benutzt dann eben einen erweiterten Mausmodus, den xterm mal eingeführt hat.

Das Problem dabei: Nach einigem Rumprobieren war ich der Ansicht, dass das über screen nicht funktioniert, zumindest wollte es mit meinem Vim auf meinem Server nicht. Die Einstellung xterm (also ohne die 2) ging hingegen einwandfrei, aber da funktioniert das Markieren nicht so dolle. Doch oh Schreck: Es ging nicht mal auf einem lokalen Vim!

Nach einigem weiteren Rumprobieren war ich dann so verzweifelt, dass ich in #vim nachfragen musste, ob denn irgendjemand mit urxvt (meinem dem Terminalemulator, den ich benutze) das xterm2-Protokoll am Laufen hat, oder ob urxvt das überhaupt nicht unterstützt. Und ich bekam die Antwort, die ich nicht hören wollte: urxvt kann das nicht.

Also rumgeärgert und überlegt wieder auf xterm umzusteigen. Aber vorher wollte ich dann doch noch schauen, ob es einen FAQ-Eintrag auf der Website von urxvt zu dem Thema gibt. Gab es nicht, aber diverse neue Versionen... und ein Blick ins Changelog offenbarte mir, dass seit Version 8.4 xterm 1002/1003 mouse tracking modes unterstützt werden. Meine installierte Version war 8.3.

Updaten, ausprobieren, glücklich sein...! Und ja, es funktioniert auch unter screen. Und remote. Töhöhöhö.

Erstellt: 28. 2. 2008, 20:15:07 (CET)
Tags: German urxvt rxvt-unicode Vim mouse xterm2 Update

Stift her!

Jaja, ich kann manchmal ein kleiner, streitsüchtiger Giftzwerg sein... aber als ich vorhin in der U-Bahn an einem Plakat vorbeikam, das für das neue MacBook Air warb mit den Worten: Das dünnste Notebook der Welt – da dachte ich mir schelmisch: Gebt mir einen Edding. Nur für zwei Sekunden. Nur für zwei kleine Häkchen.

Irrational? Ja. Aber trotzdem lustig.

Erstellt: 19. 2. 2008, 20:55:31 (CET)
Tags: German Rant MacBook Air Edding Werbung Apple Bashing

Rear View

Ja, ich weiß, die Gedankenfetzen nehmen hier langsam Überhand... Sein muss es trotzdem:

The stars would glimmer and the moon would glow
I'm in the back seat with my Julie like a Romeo
And the signs along the highway all said, "Caution! Kids At Play!"
Those were the rights of spring and we did everything
There was salvation every night
We got our dreams reborn and our upholstery torn
But everything we tried was right
She used her body just like a bandage, she used my body just like a wound
I'll probably never know where she disappeared
But I can see her rising up out of the back seat now
Just like an angel rising up from a tomb

Jim Steinman, Objects in the Rear View Mirror May Appear Closer Than They Are

Erstellt: 18. 2. 2008, 22:39:56 (CET)
Geändert: 19. 2. 2008, 00:04:06 (CET)
Tags: German English Lyrics Meat Loaf Jim Steinman

Liebes Adobe® Photoshop® Lightroom®...

Womöglich fragst du dich in ein paar Wochen, warum ich dich nicht mehr benutze. Denn ich habe mich gestern dazu entschlossen, dich nicht mehr anzurühren.

Du bist zwar eigentlich ein ganz nettes Tool. Aber mit Aktionen wie dieser hier verscherzt du es dir ganz gewaltig bei mir:

Screenshot, der zeigt, wie Lightroom beim Importieren die Zeitzonen durcheinanderbringt

Es gibt nur eine Sache, die schlimmer ist, als fehlende Daten: Falsche Daten. Auf Wiedersehen Lightroom, es freut mich zu erfahren, dass Software für hunderte Euro auch nicht besser ist als freie Tools.

(Wer's nicht versteht: In der Originaldatei oben ist als Aufnahmezeit 19:40 angegeben, und als Zeitzone GMT minus vier Stunden. Diese Angabe steht sowohl in den EXIF- als auch in den IPTC-Daten, wobei die Zeitzonenunterstützung in EXIF nen ganz eigenen Rant wert ist. Auf jeden Fall besteht der Witz – oder eher das Desaster – darin, dass Lightroom beim Importieren trotz eindeutiger gegenteiliger Angaben davon ausgeht, das Bild wäre in der Zeitzone des importierenden Rechners aufgenommen. Was natürlich beispielsweise bei Urlaubsbildern absoluter Schwachsinn ist.)

Erstellt: 18. 2. 2008, 21:18:14 (CET)
Tags: German Rant Lightroom Zeitzone Fuckup IPTC XMP Metadaten

Jaaa, er lebt noch...

Da mein letzer Eintrag offenbar bei dem ein oder anderen Besorgnis ausgelöst hat: Locker bleiben, ich lebe noch, ich erfreue mich bester keiner schlechteren Gesundheit als früher und überhaupt wird alles gut. Ich genieße gerade einen umwerfend schönen, tiefroten Sonnenuntergang in Frankfurt-Niederrad und lass euch alle schön grüßen.

Ich bleibe zwar bei der Position, dass leiden ein essentieller Bestandteil des Lebens ist, aber der logische Schluss daraus ist, dass wer leidet, lebt. Ergo sum. Wer's vor Neugier nicht mehr aushält, kann auch gern bei mir persönlich nachfragen, was los ist, je nach Fragesteller und Fragestellung behalte ich mir allerdings ein Auskunftsverweigerungsrecht vor. ;) Ansonsten steht hier irgendwann demnächst sicher auch noch mehr.

Erstellt: 18. 2. 2008, 18:35:20 (CET)
Tags: German Persönliches Leben keine Panik!

Leid lässt sich nicht teilen. Jeder trägt seine Bürde allein, auf seine Weise.

Misty erzählt, um den Ausdruck von Schmerz richtig hinzukriegen, habe der Bildhauer Bernini einmal sein Gesicht gezeichnet, während er sich mit einer Kerze das Bein versengte. Als Géricault Das Floß der Medusa malte, ging er in ein Krankenhaus und machte Skizzen von den Gesichtern der Sterbenden. Er trug ihre abgetrennten Köpfe und Arme in sein Atelier und beobachtete, wie die Hautfarbe sich während des Verwesungsprozesses veränderte.

Vielleicht muss man erst richtig leiden, bevor man es wagen kann, das zu tun, was man wirklich will.

[...]

Du hast gesagt, Michelangelo sei manisch-depressiv gewesen und habe sich beim Malen selbst als gehäuteten Märtyrer porträtiert. Henri Matisse habe seinen Anwaltsberuf wegen einer Blinddarmentzündung aufgegeben. Robert Schumann habe erst zu komponieren angefangen, als er, weil seine rechte Hand gelähmt war, seine Karriere als Konzertpianist aufgeben musste.

[...]

Du hast von Nietzsche und seiner tertiären Syphilis gesprochen. Von Mozart und seiner Urämie. Von Paul Klee und der Sklerodermie, die seine Gelenke und Muskeln tödlich hat schrumpfen lassen. Von Frida Kahlo und der Spina bifida und ihren offenen Beinen. Von Lord Byron und seinem Klumpfuß. Von den Brontë-Schwestern und ihrer Tuberkulose. Von Mark Rothko und seinem Selbstmord. Von Flannery O'Connor und ihrem Lupus. Inspiration braucht Krankheit, Verletzung, Wahnsinn.

»Nach Thomas Mann«, sagte Peter, »sind große Künstler große Kranke.«

Peter hat oft von Paganini gesprochen, dem vermutlich besten Geigenspieler aller Zeiten. Ihn marterten Tuberkulose, Syphilis, Osteomyelitis im Kieferknochen, Diarrhö, Hämorrhoiden und Nierensteine. Paganini, nicht Peter. Das Quecksilber, mit dem seine Ärzte die Syphilis behandelten, vergiftete ihn, bis ihm die Zähne ausfielen. Seine Haut wurde weißgrau. Er verlor alles Haar. Paganini war eine wandelnde Leiche, aber wenn er Geige spielte, wirkte er unsterblich.

Er litt am Ehlers-Danlos-Syndrom, einer angeborenen Krankheit, die seine Gelenke so dehnbar machte, dass er den Daumen bis an den Unterarm zurückbiegen konnte. Peter zufolge hatte ihn das, was ihn marterte, zum Genie gemacht.

Aus gegebenem Anlass, zitiert aus Das letzte Protokoll von Chuck Palahniuk, übersetzt von Werner Schmitz. Titel zitiert aus Halte das Herz fest von Anne Morrow Lindbergh.

Erstellt: 16. 2. 2008, 10:42:27 (CET)
Geändert: 17. 2. 2008, 12:45:12 (CET)
Tags: German Leid Zitat Persönliches Palahniuk Leben The Show Must Go On

Alles außer heute

Oh ja, ich bin überaus begeistert von dem tollen Informationsangebot für Abholer am Frankfurter Flughafen.

Mal angenommen, du willst jemanden abholen. Du gehst also auf deren Website und klickst auf "aktuelle Ankünfte". Hm, Pustekuchen, da stehen nur die Flüge drin, die in den nächsten drei Stunden ankommen. Da du aber nur ne ziemlich schlechte Zugverbindung hast, musst du bereits vor dem Zeitpunkt losfahren, an dem der Flug in der Liste auftauchen würde.

Naja, es gibt ja noch die Suche nach konkreten Flügen. Du gibst den Namen des Abflughafens an, als Ankunftszeit "heute" und die passende Uhrzeit, klickst "Suchen"... und bist verdutzt über folgende Meldung: In der Expressflugsuche können Sie nur geplante Flüge nach dem 10.02.08 sehen. Für aktuelle Flüge verwenden Sie bitte den Punkt "Aktuelle Ankünfte", bzw. "Aktuelle Abflüge".

Du sagst aber unter "aktuelle Ankünfte" steht mein Flug noch nicht...? Richtig. Tja, da hast du wohl Pech gehabt. Aber hey, schau dir doch einfach Informationen über einen der Flüge, die in zwei Wochen kommen, an. Die darfst du schließlich abfragen. Und wenn du damit nicht zufrieden bist, ist das einzige, was dir übrig bleibt, kopfschüttelnd einen Blogbeitrag zu schreiben.

So wie ich.

Erstellt: 10. 2. 2008, 06:20:32 (CET)
Tags: German Rant Frankfurt Flughafen Website Abholer

Optimistische Öffnungszeiten

Der ein oder andere in meinem näheren Umfeld hat es schon mitbekommen: Ich bin momentan sehr viel unterwegs und komm zu fast gar nichts mehr, das man nicht im Zug erledigen kann. Dazu gehört unter anderem das Einkaufen von Kleidungsstücken.

Ich hab heut also extra früher Schluss gemacht, um wenigstens mal ein bis zwei Stunden durch die Läden laufen zu können. Okay, zuerst mal wurde die Zeit um eine halbe Stunde verkürzt, weil der Triebwagen ausgefallen ist und ich auf der Heimfahrt erst mal in der Provinz auf den nächsten Zug warten musste (langsam hab ich übrigens genug von Lampertheim für die nächsten zwei Jahre...). Aber dann ist es mir heute zweimal passiert, dass ich ca. zehn Minuten vor Ende der angegebenen Öffnungszeit nicht mehr in den Laden konnte (abgeschlossen) bzw. wieder rausgeschickt (in der Herrenabteilung ist schon alles dunkel!) wurde.

Lieber Einzelhandel. Ich kann durchaus verstehen, dass es unangenehm sein kann, bis 20 Uhr offen zu haben. Aber anstatt dann schon zehn Minuten früher zu schließen als an der Tür steht, kürzt doch bitte einfach die Öffnungszeit. Das ist ehrlicher und spart Schnellkäufern wie mir ein paar verdutzte Blicke.

Auch wenn ihr ein Schuhladen seid. Ich bin ein Mann. Ich komme nicht zum Bummeln, sondern weil ich etwas konkretes kaufen will. Ich brauche anderthalb Minuten um es zu finden, drei Minuten um es anzuprobieren und zwei Minuten an der Kasse. Und ihr habt nen Kunden mehr und einen weniger, der sich in seinem Blog aufregt.

Übrigens, einer von den Läden hatte seine Öffnungszeit bereits auf 19:30 gekürzt. Und dann halt trotzdem 10 Minuten früher zugemacht. Mein Vorschlag: Macht doch einfach um sieben zu und verbringt die zusätzlichen 20 Minuten mit Entspannungsübungen oder so, wenn ihr's immer so eilig habt.

Erstellt: 6. 2. 2008, 20:39:00 (CET)
Tags: German Rant Einzelhandel Öffnungszeiten Ladenschluss

Wie ich meine schlanke Linie halte

Ist eigentlich ganz einfach. Heute zum Beispiel kam ich um halb zehn abends von der Arbeit und hatte Hunger. Tortellini oder so hätt ich vertragen können.

Jetzt ist natürlich abends viel essen so ziemlich das schlechteste, was man seiner Figur antun kann. Aber hier kommt mein ultrageheimer Abnehmtipp ins Spiel:

Kein Geschirr haben! Ich habe seit über ner Woche nicht mehr abgespült, weil mir einfach die Zeit dafür fehlt. Und jetzt hab ich eben nichts mehr, wo ich meine Tortellini hätte drauf tun können. Von daher ess ich auch keine. :)

Da das ganze aber inzwischen so weit geht, dass ich mein Frühstück (Müsli oder Nutellabrot) nicht mehr danach aussuche, worauf ich gerade Lust habe, sondern ob ich noch Messer und Teller oder Löffel und Schüsseln im Schrank habe, werd ich mich wohl jetzt mal an die Spüle begeben. Denn Teller hab ich keine mehr, Messer auch nicht, und den letzten Löffel hab ich heute morgen benutzt... (Gut, ich hätte noch Plastiklöffel...)

Erstellt: 4. 2. 2008, 22:10:14 (CET)
Tags: German Essen Gewicht schlanke Linie Rant Geschirr Haushalt Zeitmangel

qb version 0.3 approaching

Those of you who monitor qb's Git repository may have noticed that there's quite a lot going on. The reason is that psychon approached me about running qb on lighttpd. Well, we managed to make it run, and while we were at it, included parts of the 0.5 code into the current 0.2 codebase that allows qb to auto-detect where it's installed. Also, new template tags were introduced and all kinds of other things fixed.

Therefore, and because lots have changed since the last official release 0.2.2, I've decided to do an interim 0.3 release before focusing on 0.5. That way people who don't want to work with the Git version can be quite up-to-date, too. There will be a 0.3 beta 2 in the next few days (beta 1 was Git-only), followed by a release candidate and finally the 0.3 version. Stay tuned.

By the way, I've created a sub-blog for qb news, so if you're not interested in the other parts of my life you can skip those now.

Erstellt: 3. 2. 2008, 23:45:14 (CET)
Tags: English qb meta blog PHP code Git beta

Wahlbeobachtung Hessen, zweite Eindrücke

So, wieder zurück von den Beobachtungen des Abbaus in einem Wahllokal in Lampertheim. Dabei lief, so weit ich das beurteilen kann, alles glatt, wenn man vielleicht mal davon absieht, dass uns das Fotografieren weiterhin penetrant verweigert wurde.

Das sollte ich vielleicht etwas näher erläutern. Normalerweise ist bei Wahlbeobachtungen das Fotografieren grundsätzlich erlaubt, solange keine Persönlichkeitsrechte verletzt werden oder das Wahlgeheimnis gefährdet ist. (Wobei das mit dem Wahlgeheimnis beispielsweise in Langen nicht ganz so ernst genommen wurde, da halfen durchaus auch mal die Wahlhelfer beim Wählen. Heißt ja auch Wahl-Helfer.) In manchen Wahllokalen war Fotografieren grundsätzlich kein Problem, in manchen Gemeinden hingegen wurden die Wahlhelfer schriftlich vor dem CCC gewarnt, das Benutzen von elektronischen Geräten wie Digitalkameras, Notebooks und Handys verboten. Auch in Viernheim wurden die Wahlhelfer auf den Besuch des CCC hingewiesen, ein Wahlhelfer erzählte mir, dass in den Wahlvorständen durchaus ganz offen Angst vor den fremden Computerfreaks herrschte. Es gab für die Wahlhelfer extra ein vierseitiges Last-Minute-Fax mit einem Auszug aus dem Handbuch des Wahlrechts zum Deutschen Bundestag (ja, Bundestag), in dem mit Textmarker die Stelle mit dem Verbot von Bild- und Tonaufzeichnungen hervorgehoben war. Die Auswahl dieser drei verbotenen Geräte ist indes ja schon bezeichnend: Man möge bitte nichts dokumentieren, nicht mit anderen Wahlbeobachtern kommunizieren und auch nicht diese komische Hacker-Magie mit den Wahlcomputern betreiben.

Dabei darf man nicht vergessen, dass die größte Angst offenbar wirklich war, dass wir die Wahl manipulieren. Als pressewirksamen Hack des Jahres, quasi. Gut, hätten wir machen können, die Sicherheitsvorkehrungen waren lasch genug. Wie bereits erwähnt wurden in Lampertheim wildfremde Wahlbeobachter, die man für Wahlhelfer hielt, über eine Viertelstunde mit einem der Nedap-Wahlcomputer und sogar einem Schlüssel zum Wahllokal allein gelassen. Andernorts wurden die Nedaps von Parteifunktionären im Privat-PKW angeliefert und standen die Nacht davor aus praktischen Gründen im Haus des Politikers.

Aber hey, Leute. Ihr versteht uns falsch. Wir wollen nicht alles kaputt machen. Wir wollen nur, dass alles ordentlich läuft. Wir empfinden eine Wahl, bei der der Bürger keine Möglichkeit mehr hat, das Ergebnis zu prüfen, als schwer erschütternd für den Glauben an die Demokratie. Und die Demokratie, das sagt ihr uns immer wieder, ist eine der tollsten Erfindungen, die wir hier haben.

Ich muss ganz ehrlich sagen, von Demokratie habe ich heute den Tag über nichts gespürt. Die Leute hatten Angst. Sie waren feindselig. Sie verwehrten uns unsere Rechte, verfolgten und drangsalierten uns. Sie waren misstrauisch und verschlossen ob der komischen Kauze, die ihnen hier tatsächlich bei der Arbeit auf die Finger schauen wollten. Dabei sollten sie sich freuen! Junge Leute, die sich für Politik interessieren!

Bei der miesen Wahlbeteiligung fragen sich die Politiker allen Ernstes, woran das denn liegt. Nun, Politikverdrossenheit. Man kann eh nichts ändern, die da oben machen sowieso was sie wollen und sind alle gekauft. Ja was glaubt ihr denn, wo diese Einstellung herkommt? Gut, einerseits ist es natürlich wahr. Auch ich habe den Glauben daran verloren, wirklich etwas ändern zu können; nicht jedoch den Wunsch, das zu tun. Aber andererseits hindert ihr die Leute auch aktiv daran, an politischen Prozessen teilzunehmen. Ihr versteckt euch hinter viel zu komplexen Gesetzen und Regeln, sprecht ein für normale Menschen keinen Sinn ergebendes Deutsch, und dann behandelt ihr auch noch die Leute schlecht, die euch helfen wollen.

Und ja, wir wollen euch wirklich helfen. Die Politikverdrossenheit ein bisschen senken. Eure demokratische Legitimierung sichern. Aber wir, die Hacker, scheuen uns auch nicht, Dinge, die nicht funktionieren, beim Namen zu nennen und ihre Abschaffung zu fordern. Und ein Wahlverfahren, bei dem die Wähler keine Möglichkeit haben, das Ergebnis nachzuvollziehen, ist unserer Meinung nach nicht zu gebrauchen und gehört daher abgeschafft oder zumindest so weit verbessert, dass es die Grundvoraussetzungen einer demokratischen Wahl erfüllt.

Nun, so viel zu unserer Motivation. Gibt es noch was zu berichten aus Lampertheim? Eigentlich nicht viel. Beim Abbau lief alles, soweit wir das in unserem Wahllokal beobachten konnten, nach Plan. Wir durften wie erwähnt nicht fotografieren, da sich ein Großteil des Wahlvorstandes dagegen aussprach. Positiv anmerken möchte ich hier, dass eine Wahlhelferin von sich aus telefonisch Rückfrage beim örtlichen Wahlleiter hielt, um zu klären, ob sie verpflichtet sind, uns das Fotografieren zu gestatten. Leider verneinte das der Wahlleiter.

Nochmals erwähnen möchte ich die oben bereits angesprochenen "Wahl-Helfer", also die Leute, die den Ommis die Tasten drücken. Das ist natürlich in höchstem Maße eine Verletzung des Wahlgeheimnisses. Trotzdem wird die Quote dieser Art von "Unterstützung", durchaus auch von Insidern, auf ca. 30% aller Wähler mit Bedienungsproblemen geschätzt. Grob überschlagen sind das meiner Meinung nach also um die 5% der Wähler, die keine geheime Wahl durchführen. Muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen.

Außerdem gab es da ja noch das Wahllokal, in dem der Computer kaputt war. Es dauerte über eine Stunde, bis Ersatz da war. In dieser Zeit ankommende Wähler wurden unverrichteter Dinge wieder weg geschickt. Berichten zufolge waren da auch durchaus Schichtarbeiter dabei, die den Rest des Tages auf Arbeit verbrachten und die somit faktisch um ihr Wahlrecht gebracht wurden.

Ein paar Links möchte ich auch noch einstreuen: Den bereits erwähnten Twitter-Ticker, Franks Vorab-Zusammenfassung, einen Heise-Artikel und ich habe einfach irgendjemanden gewählt. Außerdem vielen lieben Dank an netzpolitik.org für das Zitat und die Verlinkung, Golem.de für ne Verlinkung mit Namensnennung und Philipp für den Anruf deswegen. Fefe erwähnt uns ebenfalls. Und Johnny. Und noch ein Dank an das Café Haus am Römer, das die komischen Hacker ne halbe Stunde vor der eigentlichen Öffnungszeit schon reingelassen hat.

Ach ja, noch ein Dank an Marcel, der mir schreibt, dass mal ein Hakenkreuz-Wahlzettel gerichtlich als ungültig bestätigt wurde. Wobei ich trotzdem denke, dass das auf den Einzelfall ankommt. Und nen Hello-Kitty-Stempel für die nächste Wahl will ich mir auch organisieren.

Erstellt: 27. 1. 2008, 21:52:08 (CET)
Geändert: 27. 1. 2008, 22:39:45 (CET)
Tags: German Wahl Demokratie CCC C3MA Wahlcomputer

Wahlbeobachtung Hessen, erste Eindrücke

Ich habe mir den Spaß gegönnt, Wahlbeobachter in Hessen zu spielen. Das ist ein total lockerer Job, denn schließlich leben wir in einer Demokratie, in der Transparenz und Bürgernähe groß geschrieben werden, und nicht in irgendeiner Bananenrepublik. Zwei Gemeinden in der Nähe von Mannheim, nämlich Viernheim und Lampertheim, wählen mit den lustigen Nedap-Wahlcomputern, deren Sicherheit mehr als nur umstritten ist. Wir, fünf Chaoten aus Mannheim, haben uns also um sechs Uhr morgens auf den Weg nach Lampertheim gemacht, um nach Unregelmäßigkeiten Ausschau zu halten.

So früh steht man natürlich sonntags nicht freiwillig auf. Wir wollten früh da sein, um vielleicht sogar mitzubekommen, wie die Geräte angeliefert wurden. Allerdings waren alle Wahllokale geschlossen, und vor 7:30 Uhr tat sich quasi nichts. Die Kita, an der ich mich mit einem weiteren aus dem Team postierte, hatte den Computer offenbar schon am Tag davor angeliefert bekommen. Andere Teams hatten da mehr Glück: Zwei Leute aus unserer Delegation wurden vom Hausmeister und dem anliefernden städtischen Angestellten ohne Rückfrage für Wahlhelfer gehalten und durften einen Nedap ganz allein in Empfang nehmen und sich damit über eine Viertelstunde beschäftigen, bis der erste "echte" Wahlhelfer eintraf. Die Betonung liegt auf durften, natürlich hat niemand irgendwelche Manipulationen durchgeführt.

Übrigens ist das ein interessanter Punkt: Die Wahlleitung scheint enorme Panik davor zu haben, dass der CCC die Wahl manipuliert. Es patrouillieren Polizisten durch die Wahllokale, um nach dem Rechten zu sehen. Das Fotografieren und das Benutzen von elektronischen Geräten im Wahllokal wurde verboten. Und teilweise schlug uns ein ganz schön kalter Wind entgegen.

So zum Beispiel trafen mein Kumpel und ich vor dem Wahllokal auf einen älteren Herrn, der sich als Wahlhelfer zu erkennen gab und sich vor den noch verschlossenen Türen mit uns unterhielt; darüber, dass die Wahlen mit den Computern ja so viel schneller und einfacher gingen, und dass die Wahl verdammt knapp werden würde und man aufpassen muss, dass nichts Schlimmes passiert, wie zum Beispiel, dass die Linken an die Macht kommen. Als allerdings der Schriftführer erschien, der das Lokal aufschloss, war die Freundlichkeit ganz schnell ganz weit weg (alle Zitate natürlich aus dem Kopf aber so authentisch wie möglich). Ich fragte höflich, ob wir denn beim Aufbauen des Gerätes zusehen könnten. Nein, auf keinen Fall, der Aufbau ist nicht öffentlich. Ob er sich denn da sicher sei, ich hätte da was anderes gelesen. Nein, nur die Wahl und die Auszählung, nicht die Vorbereitung. Ich kann aber auch ganz einfach die Polizei rufen, dann sehen wir weiter. Der Aufbau ist nicht öffentlich, und Sie wissen das, denn dafür halte ich Sie für intelligent genug. Einen Anruf bei der Polizei möchte ich natürlich vermeiden, schließlich wollen wir nur beobachten und keinen Ärger machen.

Also warteten wir eine halbe Stunde in der Kälte und sahen uns den Aufbau, jetzt eben ohne Tonspur, durch die breite Fensterfront der Kita an. Von außen sah es so aus, als würden die Siegel geprüft und diverse Dokumente verglichen. Ein Test der Tastenbelegung wurde beispielsweise nicht durchgeführt.

Als wir dann um acht nach der ersten Wählerin endlich ins Warme kamen, ging ich erst mal auf Deeskalationskurs. Ich entschuldigte mich; wofür weiß ich eigentlich gar nicht genau. Möglicherweise für das Missverständnis, dass wir hier als Störer aufgenommen wurden, auch wenn das auf dem eigenen Mist des Schriftführes gewachsen war: Er hatte uns nicht mal zu Wort kommen lassen sondern von Vornherein die "zeig den bösen Hackern ihre Grenzen"-Masche abgespult. Aber immerhin entschuldigte er sich im Gegenzug auch für sein aufbrausendes Verhalten.

Man fragte uns, ob wir denn aus Lampertheim wären. Nein, wir sind aus Mannheim, bei uns wird nicht mit Computern gewählt, wir wollten uns das mal anschauen. Tja, Mannheim ist eben ne arme Stadt, entgegnete man uns. Wir bekamen eine kurze Erklärung des Vorgangs und durften uns sogar den Wahlcomputer von der "richtigen" Seite aus ansehen (auch wenn der Schriftführer da schon nervös wurde, sich aber dann durch ein was soll den schon passieren eines Wahlhelfers, anscheinend kennt sich der gesamte Wahlvorstand schon länger, beruhigen ließ).

Nachdem man uns nun also kurz das Gerät gezeigt hatte, wurden noch ein paar Anekdoten aus der guten alten Zeit mit Stimmzetteln erzählt. Zum Beispiel von den Leuten, die auf ihre Stimmzettel Politiker sind Arschlöcher schreiben. Von den Leuten, die nur ein Stimme statt Erst- und Zweitstimme abgeben.

Hier ging dann wieder eine aggressive Diskussion unter den Mitgliedern des Wahlvorstandes los, wie das denn mit den Computern überhaupt laufen würde. Die haben nämlich nicht nur Tasten für die einzelnen Parteien, sondern auch für die Erst- und Zweitstimme getrennte Tasten "Stimme ungültig", mit der man ungültig wählen kann. Aber was, wenn jemand einfach weder eine Partei wählt noch einen "ungültig"-Tastendruck eingibt? Das Gerät zählt den Wähler erst dann, wenn beide Stimmen abgegeben wurden. Gar nichts drücken geht nicht; wenn man nicht wählen will, muss man "ungültig" wählen. Aber wenn die Person einfach weg geht? Muss man dann als Wahlhelfer die "ungültig"-Taste für die fehlende Stimme selbst drücken? Oder zählt nur die eine abgegebene Stimme? Macht man gar beide ungültig?

Sie einigten sich dann darauf, dass auch die abgegebene Stimme dadurch ungültig werden würde, weil man im Gerät eben entweder zwei Stimmen oder gar keine eingibt. Das wäre dann eben Pech für den Wähler.

Ich finde das ein bisschen bedenklich. Wenn ich nur eine Stimme abgeben will, drücke ich vielleicht bei der zweiten nicht auf "Stimme ungültig". Dann werden mich aber die Wahlhelfer beim Gehen ansprechen, dass ich ja noch gar nicht gewählt habe (sie sehen das auf ihrem kleinen Display). Was soll ich dann sagen? "Doch, habe ich" und einfach gehen macht meine eine abgegebene Stimme auch nichtig. Und wenn ich das Prinzip mit der "ungültig"-Taste nicht verstanden habe, bleibt mir entweder übrig, doch irgendwas zu wählen, damit ich eine vollständige Stimme abgegeben habe, oder nachzufragen "Hm, ich wollte gar keine Zweitstimme abgeben, wie mach ich das?" Und damit ist die Wahlgrundlage "geheim" natürlich grob verletzt.

Naja, wir bekamen dann noch die Anekdote mit den Wählern, die auf ihren Stimmzetteln die Kreuze als Hakenkreuze eintrugen. Die waren natürlich ungültig, sagte der Wahlhelfer. Ich wollte ihm nicht widersprechen, aber aus meiner Zeit als Wahlhelfer kenne ich noch den Grundsatz "der Wählerwille muss erkennbar sein". Ob jemand mit Hakenkreuzen oder Hello-Kitty-Stempeln "ankreuzt" ist eigentlich irrelevant, solange man die Stimme eindeutig zuordnen kann.

Uns war nicht sonderlich wohl in dem Wahllokal, also verabschiedeten wir uns und gingen. Draußen fiel uns auf, dass man durch das Fenster über einen Spiegel, der im Wahlraum ungünstig hing, das Bedienfeld zur Stimmabgabe sehen konnte. Wir wiesen den Wahlvorstand darauf hin, und obwohl man uns das zuerst nicht glaubte (ich geh mal raus... nee, da kann man nix sehen, bis es ein zweiter Wahlhelfer dann auch bestätigte), wurde dann doch eine Matratze vor das Fenster gestellt.

Mehr kommt später. Es gibt einen Newsticker bei Twitter.

Erstellt: 27. 1. 2008, 14:29:25 (CET)
Tags: German Wahl Demokratie CCC C3MA Wahlcomputer

Die Antwort durch Leetness ist Pi

Gerade in Frubi's Quitmessage gesehen: 42 / 13.37 = 3.141

Ich find das seeehr lustig. Warum gibt's eigentlich keinen Wikipedia-Artikel zu "Quitmessage"?

Erstellt: 17. 1. 2008, 07:29:35 (CET)
Tags: German Fun WTF Mathematik Fundstück

Offline bloggen

Den vorigen Blogbeitrag hab ich übrigens heute Morgen im Zug geschrieben, auf meinem Notebook, offline. Als Textdatei auf meiner lokalen Platte. Heute Abend daheim angekommen war das Veröffentlichen ein simples

scp weiterfahrt.qb scytale.name:www/blog/src/2008/01

Hatte ich schon erwähnt, dass ich qb gerade deshalb so gut finde, weil es ohne übermäßig komplexen Unsinn auskommt, wie ihn andere Blogsysteme brauchen? Datenbank, Posting-API, Google Gears... pff, ich frage euch, für was? Wenn ich nicht zu faul wäre zu viel zu tun hätte, könnte ich das z.B. auch mit rsync vollautomatisch machen, ohne einen konkreten Beitrag angeben zu müssen.

Ach ja, die Dame am Service-Point im Frankfurter Hauptbahnhof hatte übrigens keine Ahnung, wohin ich mit meinem "Ticket zur Weiterfahrt" so alles hin darf, aber sie war der Meinung, wenn ich damit nach Frankfurt gekommen bin, dürfte ich wohl auch noch die S-Bahn nehmen...

Erstellt: 15. 1. 2008, 21:40:15 (CET)
Tags: German Blog Meta qb scp KISS

Weiterfahrt

Der Zug steht schon im Gleis. Der nächste kommt in einer Stunde. Ich hab es also eilig, am Automaten ein Ticket zu ziehen. Bis Groß-Rohrheim gilt meine VRN-Monatskarte, danach brauch ich ein Ticket des hessischen RMV. Glücklicherweise gibt es am Automaten eine Option für Inhaber von Zeitkarten des VRN, die können sich einfach ein Anschlussticket ziehen.

Als ich im mit Rennen gerade noch erwischten Zug mein Ticket näher begutachte, steht da: Fahrkarte zur Weiterfahrt RheinNeckar. Einfache Fahrt. Nur gültig in Verbindung mit einer verbundweit gültigen VRN - Jahres- oder Halbjahreskarte! Äh, langsam... Erstens sagte der Automat Zeitkarte, worunter für mich eben nicht nur Jahres- und Halbjahres-, sondern auch Monatskarten fallen. Und zweitens hat er nichts von verbundweit erwähnt – meine Karte gilt nur in fünf ausgewählten Waben auf direktem Weg.

Ich stelle mich also auf Diskussionen mit dem Zugbegleiter ein. Doch als der dann kommt und ich getreu dem Motto ehrlich währt am längsten beginne mit Das ist womöglich der falsche Fahrschein..., antwortet er (und klingt dabei stark nach Volker Pispers): Nö, wieso? Das ist ein Ticket zur Weiterfahrt. Einmal rauf und runter. Da brauchen Sie nur ein VRN-Ticket für.

Nun, mir soll's recht sein. Die Frage, ob ich damit dann auch noch drei Stationen mit der S-Bahn fahren kann, verneinte er allerdings. Muss ich wohl dem RMV noch ein paar mehr Euros in den Rachen werfen. Dabei hab ich das eigentlich schon zu Genüge getan. Aber das ist ein anderer Blogbeitrag und soll ein andermal erzählt werden.

Aber es ist schon komisch, wenn einen Volker Pispers kontrolliert.

Erstellt: 15. 1. 2008, 09:26:29 (CET)
Tags: German DB Bahn ÖPNV VRN RMV Volker Pispers Verwirrung

1 Monat entspricht 6 Monaten und weniger als 3 Wochen

Neinnein, bei dieser Rechnung geht's nicht um das Alter von Hunden. Höchstens vielleicht um Hunde, die in der Pfanne verrückt werden.

Ich hatte am Freitag das zweifelhafte Vergnügen, mir eine Monatskarte zum Ausbildungstarif des VRN kaufen zu müssen. Ein Semesterticket für das Wintersemester 2007/2008 habe ich mir damals nicht geholt, weil ich ausschließlich mit dem Rad fahren wollte. Das war für meine Gesundheit und gegen meinen inneren Schweinehund auch sehr erfolgreich, aber aus heutiger Sicht betrachtet zumindest finanziell ziemlicher Unsinn:

Ein Semesterticket kostete letztes und für das kommende Semester (ab Februar) für seine sechs Monate Gültigkeitszeitraum genau 110 €. Es ist im gesamten Tarifgebiet des VRN (außer der Westpfalz) gültig; für Bus, Bahn und Nahverkehr der DB.

Jetzt hat es sich allerdings vor einigen Tagen ergeben, dass ich ab heute werktäglich nach Frankfurt und wieder zurück pendeln muss; die Strecke fahr ich dann doch nicht mit dem Rad. Das neue Semesterticket gilt wie erwähnt erst ab Februar, also muss ich die Zeit bis dahin, immerhin knapp drei Wochen, mit irgendeiner anderen Karte überbrücken. Eine Wochenkarte Preisstufe 5 kostet 37 €. Ab der dritten Woche rechnet die sich aber nicht mehr, und da sind wir beim eigentlichen Grund für diesen Blogbeitrag:

Drei Wochenkarten, wohlgemerkt im Tarif für Azubis, Studenten und ähnliches Gesocks, kosten 111 €. Eine Monatskarte, ebenfalls im Azubi-Tarif, kostet weniger: 101 €. Und für fast den selben Preis, nämlich 110 €, bekommt man ein Semesterticket, das sechs Monate gültig ist. Mit dem Unterschied, dass man mit einem Semesterticket beliebig viele Fahrten im kompletten Verbundgebiet machen darf – mit meiner Monatskarte hingegen bin ich zur Benutzung von genau fünf Waben zwischen Mannheim und Groß-Rohrheim berechtigt, die mich auf direktem Weg nach Frankfurt führen. Ich darf beispielsweise nicht nach Worms fahren. Und noch nicht mal nach Seckenheim. Alles hinter dem Fernmeldeturm und der Boveristraße ist tabu.

Die Dame im RNV-Kundencenter hat selbst erst nochmal drei Minuten nachgerechnet, ob es für mich denn wirklich keine günstigere Alternative gibt. Besonders sinnvoll kam ihr diese Preispolitik sichtlich auch nicht vor.

Erstellt: 14. 1. 2008, 07:20:05 (CET)
Tags: German ÖPNV VRN Semesterticket Monatskarte Rant
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