Bei uns in Mannheim ist am 13. Juni Gemeinderatswahl. Das bedeutet, dass mal wieder die Gassen zugeklebt sind mit Plakaten von Leuten, die echt keiner sehen will. Erstens weil es nicht auf's Gesicht, sondern auf die Politik ankommt, und zweitens weil einige davon echt fragwürdig (um es freundlich zu sagen) ausschauen.

Nehmen wir zum Beispiel mal Bernhard Pfützer. Mal ganz abgesehen davon dass vor seinen Plakaten immer riesige Hundehaufen liegen, in die man automatisch reintritt (empirisch festgestellt an einem repräsentativen Exemplar), schaut er doch so treudoof drein, dass man sich denkt: Nein, dir geb ich meine Stadt nicht in die Hand.

Besonders schlimm ist es allerdings, wenn die Leute in Gruppen kommen. So geschehen zum Beispiel bei den Nachwuchs-CDUlern, die natürlich besonders um die Uni rum gut vertreten sind. Nein, das Bild ist kein Fake! Da sind wirklich Paul Finch (rechts oben, mit Brille getarnt), etwas das aussieht wie Bully in seiner Studentenrolle (rechts unten), das neue Haarmodel von Pantene (links oben) sowie eine seltsame Mischung aus Leonard Nimoy und Thomas Hermanns (links unten) drauf! Gruselig!

Okay, zugegeben, bisher ist meine Berichterstattung ziemlich einseitig. Ich hab noch kein Plakat von der SPD durch den Kakao gezogen. Dazu kann ich nur eins sagen: Ich hab's ehrlich versucht. Aber alles was ich in ganz Mannheim finden konnte waren entweder tadellose Plakate, oder von lustigen CDUlern mit den üblichen Witzeleien (Damenbart, schwarze Zähne) dekorierte Versionen. Es gibt sogar eine Kandidatin, die richtig was hermacht, nämlich Johanna Jakobi, auch wenn sie auf den tatsächlichen Plakaten noch ein Stück besser aussieht als auf diesem Internetbild. Liefer ich wahrscheinlich noch nach.

Die CDU dagegen veröffentlicht wirklich Plakate, die man gar nicht mehr weiter dekorieren braucht! Werft doch nur mal einen Blick auf die Elite. Der Typ links oben, Dr. Sven-Joachim Otto, sitzt auf Listenplatz 1. Kein Wunder, denn so stell ich mir die typische CDU-Führungskraft vor. Der Herr neben ihm hat mich allerdings stutzig gemacht: Wie hat es die CDU geschafft, Meister Eder auf ihre Seite zu ziehen? (Und: Warum findet man bei einer Google Bildersuche nach "meister eder" alles bis auf Gustl Bayrhammer?)

Wer möchte, für den hab ich Richard Karl (so heißt Eder jetzt zur Tarnung) nochmal in Großaufnahme zusammen mit einem Kollegen, der mich bedenklich an irgendeinen Bond-Film erinnert. Ich komm nur nicht drauf, welchen. (Weiß es einer von euch?)

Und beschließen möchte ich diesen Eintrag mit einem Bild, das sehr gut veranschaulicht, wer die Leute sind, die trotz all dieser Plakate sich nicht davon abbringen lassen, am 13. Juni nicht etwa SPD, sondern CDU wählen werden: Der CDU-Stammwähler. Wollt ihr ihn besuchen? Mannheim-Käfertal, Wormser Straße, gegenüber der Käfertalschule.

PS: http://www.cdu-die-zukunftsmacher.de/ (einen Bindestrich mehr als die tatsächliche Domain) ist noch frei... da war wohl der Etat zu klein für ne zweite Domain?