<:Italiens neues P2P-Gesetz und wie sie alle motzen>

Wie Heise berichtet, wurde in Italien jetzt das neue Gesetz gegen Urheberrechtsverletzungen verabschiedet. Es macht keine Unterscheidung zwischen Kopieren im großen Stil oder für den Privatgebrauch. Der Up- sowie der Download einer urheberrechtlich geschützten Datei ist ab sofort strafbar und wird mit 154 bis 1032 Euro belegt.

Das klingt auf den ersten Blick hart. Allerdings frage ich mich, warum sich die Leute denn beschweren. Seit wann gibt es denn ein Recht auf P2P? Oder zumindest eine sinnvolle Begründung, warum Raubkopierer ungeschoren davon kommen sollen? Es ist es nämlich egal ob man sich den neuen Emmerich für den Privatgebrauch zieht oder nicht. Denn wer den Film sehen will, der kann genausogut einfach ins Kino gehen. Oh, ja, natürlich, man muss dafür zahlen, und das widerspricht der "Geiz ist geil"-Philosophie der wir heute unterliegen aufs Schärfste. Aber wenn einem der Film das nicht wert ist, dann lässt man's eben sein oder wartet, bis er im Fernsehen kommt.

Ich muss ehrlich sagen, mir geht diese Pienserei langsam richtig auf die Eier. Entschuldigung Leute, aber was ihr da tut ist illegal, da führt kein Weg daran vorbei! Und es ist in dem Umfang wie heute auch kein Kavaliersdelikt mehr. Dafür tun es einfach zu viele; es fängt an richtig Schaden anzurichten. Das ist genau wie mit Leuten die ihren Müll in den Wald werfen. Irgendwann nimmt's überhand. Und dann anzufangen sich darüber zu beschweren dass es ja wohl in Ordnung sein müsste, wenn man als Privathaushalt seinen Müll dort entsorgt (im Gegensatz zu Großfirmen oder Atomkraftwerken, da ist es durchaus okay wenn's strafbar ist!), wo kämen wir denn da hin?

Ja, es is cool die neuesten Filme zu haben bevor sie im Kino sind. Längst hat der Austausch über die Größe des MP3-Ordners (der MP3-Platte?) den altmodischen Schwanzvergleich abgelöst. Und sich jeden Tag nen neuen Porno zu saugen ist auch erstens günstiger und zweitens nicht so peinlich wie bei Beate Uhse vorbeizuschauen. Aber ist das wirklich nötig?

Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass es durchaus möglich ist, ohne Illegale Software und Medien auszukommen. Es gibt genug Alternativen. Windowslizenzen bei eBay. Linux. CDs und DVDs kaufen. MP3-Radios mitschneiden. Kostenlose Internet-Pornographie. MuPAD statt Maple. OpenOffice statt Microsoft. Die immer noch verfügbare Privatkopie. Legale MP3-Angebote.

Ich lebe seit, wenn ich mich recht entsinne, über einem Jahr ohne irgendwelche Filesharing-Programme. Es geht mir gut.

Was mir allerdings gegen den Strich geht ist es, wenn Filesharing härter bestraft wird als Vergewaltigung und ähnliches. Daran sieht man, dass den Konzernen zu sehr freien Lauf gelassen wurde und hier muss definitiv nachgebessert werden. Aber das ist eine andere Geschichte und soll ein andermal erzählt werden, zumal ich jetzt mit Tanja die Innenstadt unsicher mach. Fröhliches Piensen an alle Filesharer!