<:Robert Steinhäuser meets Big Brother>

Zugegeben, eine relativ reißerische Überschrift. Aber mir geht die ständige Einschränkung von Rechten, begründet durch irgendwelche Terrorgeschichten sowas von massiv auf die Eier.

Hat der Verfassungsgerichtshof in Koblenz doch entschieden, dass bei Dingen wie Schulausschluss, "sitzen bleiben" und Durchrasseln bei der Abschlussprüfung die Eltern der Schüler benachrichtigt werden dürfen -- auch wenn der Schüler schon volljährig ist. Begründung: Die Eltern von Robert S., der den Amoklauf in Erfurt veranstaltet hat, hätten auch nichts von seinem Schulausschluss gewusst.

Aber mal ehrlich. Ist ein einzelner gestörter Junge Grund genug, die informationelle Selbstbestimmung einzuschränken? Okay, es mag sein dass bei intakten Familien das Problem sowieso hinfällig wird, weil solche Sachen einfach erzählt werden. Aber wenn das Kind psychisch labil ist und seinen Eltern eine heile Welt vorgaukeln will, wäre das mit diesem Urteil verhindert. Oder etwa nicht?

Möglich, allerdings gibt es dabei auch zu beachten, dass es auch gestörte Eltern gibt, die bei solchen Nachrichten durchaus ihre Kinder krankenhausreif schlagen. Das bedenkt mal wieder keiner. Und über das allerwichtigste wird hinweg gesehen: Die Personen, um die es hier geht, sind Erwachsene mit den selben Rechten wie jeder der Politiker, der dieses Urteil befürwortet. Es kann nicht angehen, einfach willkürlich ihre Rechte einzuschränken, nur weil es potenziell gefährlich sein könnte. Es verlangt ja auch niemand eine zweijährliche medizinisch-psychologische Untersuchung von Leuten, die ihr Auto tiefergelegt haben, obwohl die auch potenziell gefährlich sind. Man schaue sich nur mal den rasenden Testfahrer von Mercedes an...

Ein bisschen wirr, dieser Post, ich weiß. Bin auch nicht ganz bei der Sache. Aber ich musste meinen Ärger darüber loswerden.

PS: Es gibt schon gruselige Blogs.