<:Alles von überall mounten, via SSH>

Dieser Post in einer SuSE-Mailinglist hat mich auf das Projekt SHFS hingewiesen, das ich ab sofort als einen kleinen Geniestreich ansehe. Es ermöglicht einem, beliebige Verzeichnisse über SSH zu mounten.

Da ich mit meinem Notebook viel unterwegs bin und die unterschiedlichsten IPs besitze ist es absolut inakzeptabel, mein Maildir per NFS, das ja keine wirkliche Authentifizierung (nur via IP) kennt, freizugeben. Deshalb habe ich lange Zeit mit Unison gearbeitet, das zwei Verzeichnisse (auch über eine SSH-Verbindung) synchronisieren kann. Das Problem dabei war jedoch immer, dass ich (um Probleme zu vermeiden) erst meinen Mailclient schließen, dann syncen und dann meinen Client wieder starten musste.

Mit SHFS ist das jetzt nicht mehr nötig. Einfach nach dem Start (einen entsprechenden Eintrag in der fstab vorausgesetzt) mount .maildir eingeben, einmal sein Passwort angeben und ab sofort ist das unter Umständen hunderte von Kilometern entfernte Verzeichnis ganz transparent verfügbar. Die Wunder der Technik.

Wer's genauer wissen will, für den hab ich hier eine Installations- und Konfigurationsanleitung für SHFS unter Gentoo:

Diese vier Schritte sind sowohl auf dem Client als auch auf dem Server nötig:

  1. emerge -v /usr/portage/net-fs/shfs/shfs-0.34.ebuild (ist zwar noch als ~x86 maskiert, funktioniert aber besser als die momentan "stabile" Version)
  2. echo shfs>>/etc/modules.autoload.d/kernel-2.6 (bzw. 2.4, je nach Kernelversion)
  3. modules-update
  4. modprobe shfs

Der Client braucht jetzt noch ne Software, um das Passwort abzufragen (da SHFS nach dem Mounten sofort wieder zurück zur Shell kehrt):

emerge -v x11-ssh-askpass

Jetzt noch ne kleine Zeile in die /etc/fstab, zum Beispiel die hier:

server.scytale.de:/home/scy/.maildir /home/scy/.maildir shfs noauto,rw,user,persistent 0 0

Danach lässt sich mit mount /home/scy/.maildir ohne Probleme das Verzeichnis mounten. Viel Spaß!