<:Verklagt die Piraten!>

Kaum bin ich vom Bundesparteitag wieder daheim, muss ich meine wertvolle Zeit schon wieder darauf verwenden, Leute, die nicht ausreichend recherchiert, aber dafür ne große Klappe haben, daran zu hindern, der Piratenpartei zu schaden. Ich bin darüber, sagen wir, nicht gerade erfreut und bitte daher, den etwas barschen Ton zu entschuldigen.

Was war passiert? <> ist vom Bundesparteitag der Piratenpartei zum <> gewählt worden. Bodo ist in der Partei umstritten, weil er vor sechs Jahren im Usenet streitbare Aussagen zum Holocaust und zum zweiten Weltkrieg getroffen hat, die von Indymedia 2008 unter dem Titel <> wieder aufgegriffen wurden. Der Indymedia-Artikel zitiert auch Mails der „Aktive”-Mailingliste der Piratenpartei vom Mai 2008, die schließlich dazu führten, dass Bodo vom Vorstand <> wurde. Bis heute hat sich Bodo nicht von diesen Aussagen distanziert, aber am 12. Mai 2009 eine <> im Piratenwiki veröffentlicht.

Nachdem jetzt die Debatte <> <> <> und dabei auch einige haarsträubende Meinungen zu Tage kommen, äußere ich mich jetzt auch mit einer hoffentlich recht neutralen Sicht auf die Dinge.

Mein Fazit lautet: Es ist zu prüfen, ob Bodos Äußerungen eine Straftat darstellen, oder ob es sich nur um unbequeme Freidenkerei handelt. Ich maße mir nicht an, diese Entscheidung zu fällen, und ich halte es auch für einen Verrat an den Prinzipien der Piratenpartei, wenn ohne eine solche Klärung Disziplinarmaßnahmen gegen Bodo ausgesprochen werden. Piraten setzen sich für Bürgerrechte und freie Meinungsäußerung ein, und daraus folgt meiner Meinung nach direkt, dass Bodo bis zu einer Klärung der Vorwürfe als unschuldig anzusehen ist und nicht allein aufgrund von kontroversen, kritischen Gedanken vorverurteilt wird. Wer ihm Straftaten vorwirft, soll ihn verklagen, fertig aus.

Und nun hört bitte auf, aus Presseschiss hier fähige Leute fertigzumachen. Vielen Dank.